Häufige Fragen zu unseren Kriseninterventionskursen

Krisenintervention ist eine schnelle und kurzzeitige Betreuung von Menschen, die ein potenziell traumatisierendes Ereignis erlebt haben und sich dadurch in einer akuten Krise befinden. Durch die Begleitung soll den betroffenen Personen wieder Sicherheit vermittelt werden und sie sich so selbst wieder als handlungsfähig erleben. Diese akute Entlastung kann dabei helfen eine gesunde Verarbeitung eines solchen Erlebnisses sicherzustellen. Neben der Begleitung durch Angehörige gibt es auch speziell geschulte Kräfte, wie beispielsweise Notfallseelsorger oder Mitarbeitende der Kriseninterventionsteams.

Die Begriffe PSNV-B, PSNV-E und PSAH fallen immer wieder im Zusammenhang mit dem Begriff der Krisenintervention! Doch was heißt denn das nun?

Zunächst: Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) ist ein System psychosozialer Maßnahmen der kurz-, mittel- und langfristigen Unterstützung, Beratung und Therapie im Zusammenhang mit Notfallereignissen (z. B. Naturkatastrophen, Unfällen, Terrorakten, häuslichem Todesfall, plötzlichem Kindstod) und belastenden Einsatzsituationen (z. B. Einsätze mit vielen Toten und Verletzten, mit Kindern, bei eigener Lebensgefahr). Für Einsatzkräfte der Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Technisches Hilfswerk u.a.) schließt sie auch Maßnahmen der psychosozialen Gesundheitsförderung sowie Krankheitsprävention ein. Die PSNV ist interdisziplinär wissenschaftlich fundiert durch Erkenntnisse aus Psychologie, Medizin, Soziologie, Pädagogik und Recht. (Quelle: Leitbegriffe der BZgA – PSNV)

Die PSNV unterteilt sich in zwei Versorgungsbereiche. Die PSNV-B ist der Bereich, der sich den Betroffenen aller Berufs- und Lebenslagen widmet. Hier geht es um die Begleitung von Angehörigen, Ersthelfern, Augenzeugen, Unfallbeteiligten oder Hinterbliebenen. Die PSNV-E hingegen richtet sich besonders an Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Polizei oder weiterer Einheiten der Gefahrenabwehr. Die Begleitung vor, während und nach belastenden Einsätzen ist wichtig, um die Einsatzkräfte auch langfristig gesund und einsatzklar zu halten.

Die PSAH steht für Psychosoziale Akuthilfe. Hierbei handelt es sich um die kurzfristige psychosoziale Unterstützung der PSNV nach belastenden Ereignissen. Sie ist somit ein Baustein der PSNV.

Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, dann entscheiden Sie sich gerne für unseren dreitägigen Basiskurs. Hierbei erhalten Sie erste Eindrücke und Informationen sowie erste praktische Übungen.

Wenn Sie den Basiskurs bereits besucht haben oder wissen, dass Sie die Gesamtausbildung in der PSAH durchlaufen wollen, dann sind Sie in unserem Vollkurs genau richtig. Hier erhalten Sie eine fundierte und breite aber auch praxisnahe Ausbildung, die sie für den praktischen Ausbildungsteil der PSAH in einer PSNV-Einheit qualifiziert. Sollten Sie über den Kurs hinaus Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im KIT-München haben, dann bewerben Sie sich bitte VOR der Anmeldung zum Vollkurs bei den Kolleg:innen des KIT-München.

Sie sind bereits ausgebildete und Erfahrene Einsatzkraft einer PSNV-Einheit? Dann haben wir hier für Sie auch verschiedene Angebote der Weiterbildung in einem breiten Feld. Diese (Halb-)Tageskurse zu wichtigen zusätzlichen Themen finden Sie ebenfalls auf unserer Internetseite www.kit-akademie.de.

Sicherlich sind Vorkenntnisse aus dem Bereich der Psychologie, Pädagogik oder (Notfall-) Medizin hilfreich, jedoch keine zwingende Voraussetzung. Wichtiger als Vorwissen ist Ihr Interesse an der Begleitung von Betroffenen und Ihre Offenheit und Empathie.

Unser KIT-Basiskurs und unser KIT-Vollkurs bauen nicht aufeinander auf, sondern stehen so zu sagen als „Kurz-Kompakt-Variante" und „Voll-Variante“ selbständig nebeneinander.

Je nachdem, wie tief Sie sich mit der Thematik befassen wollen, können Sie nur den Basiskurs besuchen oder sich direkt für den Vollkurs anmelden. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, nach dem Besuch des Basiskurses zusätzlich noch an unserem Vollkurs teilzunehmen. Bitte beachten Sie dabei: Der Besuch des Basiskurses kann nicht auf den Vollkurs angerechnet werden, so dass die Teilnahme am Vollkurs nicht verkürzt werden kann.

Der Basiskurs besteht aus 24 Unterrichtseinheiten von je 45 Minuten an drei Tagen. Hierbei sind zwei Tage mit 16 Unterrichtseinheiten der Theorie gewidmet und 8 Unterrichtseinheiten der Praxis.

Der Vollkurs setzt sich aus 4 Modulen zu je vier bzw. drei Tagen zusammen und umfasst insgesamt 117 Unterrichtseinheiten – sowohl theoretisch als auch praktisch. Insgesamt handelt es sich um 13 Kurstage. Abweichend davon gibt es das "Kompaktangebot" mit 2x5 Tagen in Präsenz (90 UE) und einem digitalen Online-Modul (24 UE) dazwischen.

Unsere (Halb-)Tageskurse bestehen aus 4 bis 9 Unterrichtseinheiten – je nach Thema. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Kursauschreibung auf unserer Webseite www.kit-akademie.de.