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Krisenintervention

30 Jahre KIT-München – ein Meilenstein für die Notfallversorgung

München, 05.03.2024. Das weltweit erste und dienstälteste Kriseninterventionsteam, das KIT-München, feiert am 9. März 2024 ein ganz besonderes Jubiläum: Seit nunmehr 30 Jahren leistet das KIT-München psychosoziale Akuthilfe nach besonders schwerwiegenden Ereignissen im Rettungsdienst. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat die Schirmherrschaft für die große Jubiläumsfeier am 4. Mai auf dem Marienplatz und im Alten Rathaus übernommen.

Während der ASB-Rettungsdienst schon seit über 50 Jahren zur Betreuung körperlich schwerverletzter Menschen ausrückt, blieb bis in die frühen neunziger Jahre eine folgenschwere Versorgungslücke bestehen: Die psychosoziale Akuthilfe (PSAH) für Angehörige oder Betroffene. Diese Lücke wurde 1994 durch den Aufbau des KIT-München geschlossen. Inzwischen ist das Konzept in Deutschland flächendeckend etabliert und wurde weltweit in vergleichbaren Strukturen umgesetzt.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Was die Ehrenamtlichen vom KIT-München jeden Tag leisten, bleibt oft im Verborgenen. Die Einsatzkräfte stehen Menschen in den vielleicht schlimmsten Stunden ihres Lebens bei – in Situationen, die unbegreiflich sind und fassungslos machen. Wir können stolz darauf sein, dass hier in München vor 30 Jahren engagierte Menschen die Initiative ergriffen und das erste Kriseninterventionsteam der Welt gegründet haben. Deswegen freue ich mich sehr, die Schirmherrschaft für die Jubiläumsfeier zu übernehmen, auf dass die Arbeit des KIT-München 2024 ins verdiente Scheinwerferlicht gerückt wird.“

Gerade die unmittelbare Hilfeleistung ist für die Verarbeitung des Erlebten essentiell – nicht erst nach Stunden oder Tagen, sondern noch direkt am Einsatzort. Die 60 ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind rund um die Uhr 365 Tage im Einsatz und betreuen, begleiten und beraten jährlich rund 1.600 Menschen, die nach einem dramatischen Vorfall unter schweren seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischen Schock stehen. Dabei sind die Einsätze genauso individuell wie die Menschen, die begleitet werden. Ursachen können unter anderem schwere Unfälle, plötzliche Todesfälle im nahen oder familiären Umfeld, Suizid, Katastrophen oder Verbrechen sein.

Dr. Christian Wolf, Vorstandsvorsitzender des ASB München/Obb. ist seit 16 Jahren auch als ehrenamtliche Einsatzkraft des KIT-München tätig: „In den vielen Einsätzen spüre ich immer wieder, wie hilfreich und wertvoll unsere Unterstützung für die betroffenen Menschen ist. Ich wünsche mir sehr, dass die Politik dies anerkennt und den Weg für eine Refinanzierung der Psychosozialen Notfallversorgung freimacht.“

Auch bei Großschadenslagen im Ausland wird das KIT-München vom Auswärtigen Amt für die Betreuung Deutscher Staatsbürger angefordert, so zum Beispiel nach den Terroranschlägen in New York vom 11. September 2001, beim Tsunami in Thailand 2004, beim Flugzeugabsturz in Südfrankreich 2015 oder den Terroranschlägen in Paris 2015 und in Wien 2016.

Im letzten Jahr wurde das KIT-München vom Bundesministerium des Inneren mit dem Sonderpreis der Helfenden Hand ausgezeichnet. Bereits 2013 erhielt der Gründer des KIT, Dr. Andreas Müller-Cyran, für seine Leistung das Bundesverdienstkreuz.

Im Rahmen der am 4. Mai stattfindenden Jubiläumsfeier unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter wird um 11:00 Uhr zu einer Pressekonferenz am Marienplatz eingeladen (Einladung in Kürze). Im Anschluss daran präsentiert sich das KIT der Bevölkerung und es wird auch noch eine Abendveranstaltung im Alten Rathaus mit geladenen Gästen aus Politik und Gesellschaft geben.

Jetzt schauen: Der Film zum KIT-München (4 Minuten)

Jetzt lesen: Das Buch zum KIT-München (zum Buch)

Jetzt Kontakt aufnehmen: Gerne stehen Ihnen die Kolleg:innen des KIT-München aus Haupt- und Ehrenamt für Interviews zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Anfragen unter e+NETBk_h/RrzmvI8#Y=Zf]#[V57#C-QvJ}1`pSe&{kHG?L.

 

30 Jahre KIT-München: Die Einsatzfahrzeuge damals und heute; Bildrechte: ASB München/Obb.

2023: Preisverleihung Helfende Hand durch das Bundesinnenministerium, Bildrechte: Mike Auerbach